Installation / Intervention in zwei Teilen _ SnaplyPap Textilpapier, OHP-Folien, Spiegel, Theaterschminke

Teil 1: Motive von Engeln und Heiligen aus der Grabkapelle in Kloster Veßra, halb transprarent und golden gerahmt, verzieren die Spiegel in den Besuchertoiletten des Museums. Wer hier beim Händewaschen einen Blick in den Spiegel wirft, sieht das eigene Gesicht überlagert von Heiligen.

Teil 2: menschliche Gesichtsabdrücke auf Spiegeln, die in der Grabkapelle des Friedhofs auf dem Museumsgelände hängen:


daimones: (altgr. δαίμων daímōn, pl. daímones), Geistwesen in der griechischen Mythologie und Philosophie. Der Begriff kann sich auf einen Gott oder auf die Seele eines Toten beziehen. Meist sind aber Wesen gemeint, die einer von Göttern und Menschen verschiedenen Klasse angehören und zwischen Göttern und Menschen vermitteln. Bei Platon erscheint der Daimon als ein zwar der göttlichen Sphäre zugehöriges, aber nicht eigentlich göttliches Wesen, das den Menschen bis hinter die Schwelle des Todes begleitet. Bei Hesiod erscheinen die daimones als wohlwollende Begleiter des Menschen. Ihm zufolge sind sie abgeschiedene Seelen der Menschen des Goldenen Zeitalters. Ein weiteres Konzept ist das des persönlichen daimons, einer Personifikation der Schicksalsbestimmung eines Menschen, (das weitgehend dem römische Genius entspricht). Das Schicksal kann gut oder schlecht sein, die vom Daimon verkörperte Schicksalsbestimmung wird aber als zum Guten gerichtet gesehen, ähnlich einem christlichen Schutzengel. Es gab auch die Vorstellung von zwei den Menschen begleitenden Daimones, einem guten und einem bösen, wobei dem bösen Daimon: – dem Kakodaimon – dann die üblen Taten zugeschrieben werden können. Der Daimon ist also ambivalent oder gut, die Verwandlung der daimones in teuflische Dämonen ist der gegen das Heidentum gerichteten christlichen Polemik zuzuschreiben.